Simone Zaugg. Raising the bar
28.04.2015
Kunst im öffentlichen Raum Wien, KöR, Wien / Österreich
Öffentlicher Raum Wien, Wien / Österreich
Ort: Naschmarkt (Kettenbrückengasse/ Landparteienplatz gegenüber Marktamts-gebäude)
Die Schweizer Künstlerin Simone Zaugg hat für den Naschmarkt ein temporäres Mahnmal für die homosexuellen und transgender NS-Opfer konzipiert. Formal anschließend an das bestehende Metallgeländer der Flohmarktmeldestelle an der Kettenbrückengasse entwirft Simone Zaugg ein labyrinthisches Geländersystem, das stetig höher wird. Wahrgenommen werden kann es sowohl als metaphorische Zwangsjacke als auch als spielerischer Parcours....
Als abstrakte Skulptur thematisiert das Geländerlabyrinth Einschlüsse und Ausschlüsse, das Gefangensein und das Durchschlüpfen sowie ein Ordnungssystem, das ausgeweitet werden kann. Seine Struktur, die den Körper in eindeutige Bahnen lenkt, erinnert an den Zwangsapparat der „Heteronormativität“, die unsere Gesellschaft als Weltanschauung bis heute prägt, Heterosexualität als soziale Norm postuliert und damit einen Standard vorgibt, an dem alles gemessen wird. Die zunehmende Höhe der Konstruktion ermöglicht ein Durchschlüpfen, ein Unterwandern der Barrieren und somit das Verlassen und Überwinden des vorgegebenen Systems. „Raising the bar“ ist eine englische Redewendung und bezeichnet das Höherlegen einer Messlatte. Der Titel der Arbeit vermittelt damit die Ambivalenz zwischen unerreichbaren Maßstäben und der Idee von Barrieren, die überwunden werden können.
„Die Installation ist ein Sinnbild, ein Erlebnis und eine Metapher, die das Publikum einlädt, im Gehen und Weitergehen zu gedenken und mitzudenken.“
Simone Zaugg
[Quelle: Einladung]
- Sandra Frauenberger - speech
- Andreas Mailath-Pokorny - speech
- Cosima Rainer - speech
- Markus Rumelhart - speech
- Martina Taig - speech
- Simone Zaugg
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- Ein Käfig voller Narren. in: The gap. Magazin für Popkultur. 05.2015
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