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Roland Reiter. GHOST SKIN IN THE FUN HOUSE

Einladung: Roland Reiter. GHOST SKIN IN THE FUN HOUSE. 2015

26.02.2015 - 01.04.2015

Raimund Deininger Gallery, Wien / Österreich

Die Raimund Deininger Gallery freut sich, die erste Ausstellung in neuen Räumen mit dem Wiener Künstler Roland Reiter zu eröffnen!

Unter dem Titel GHOST SKIN IN THE FUN HOUSE werden neue Werke des Bildhauers und Musikers präsentiert.

Besonderes Gespür für das Unheimliche zeigt Roland Reiter in seinen Plastiken und teils bewegten Skulpturen. Dabei nutzt er oft organisches Material; Silikone, Wachs in Verbindung mit Echthaar oder Tierhäuten und greift immer wieder auf die menschliche Figur zurück....
Es sind zum Teil deformierte Körper zusammengeführt mit präparierten Tierkadavern und intime Blicke zwischen Eros und Ekel, die surreale Momente evozieren.
Geisterhafte Erscheinungen jenseits normativer Vorstellungen, die Wahrnehmung und Wirklichkeit herausfordern.

Die Frage, ob Roland Reiter bewusst in seinen Arbeiten Tabus brechen will, beantwortet er entschieden mit „NEIN!“.

Ihm geht es nicht um Provokation, wenn er Menschen mit Behinderung nackt darstellt, intime Körperteile seiner Modelle zeigt, oder der/die BetrachterIn selbst in seiner/ihrer voyeuristischen Lust als Live-Übertragung in die Kunstinstallation mit einbezieht.
Roland Reiter bezweckt vielmehr, den Blick der Öffentlichkeit durch seine Werke auf Verborgenes oder Verdrängtes zu lenken und möglicher Weise einer nach Normierung und symmetrischem Idealismus strebenden Gesellschaft die Unordnung des Lebens aufzuzeigen.

Ein psychologisiertes Moment spielt dabei oft eine zentrale Rolle.
So in der bewegten Figur Johanna aus dem Jahr 2007, in der Roland Reiter dem Gefühl der Schizophrenie ein Bild gibt: als eine mit Pelz ausgekleidete Gips Haut, porös das leere Innere schützend, von einem Stahlgerüst gestützt und bewegt, von äußeren Maschinen gefordert und aufgezeichnet.
Oder den sich im verspiegelten Glas einer Serie lebensgroßer Plastiken der Ausstellung
Dr. Switch, 2007, reflektierenden BetrachterInnen, die sich und die halbnackten männlichen und weiblichen Figuren sehen.
Nicht nur wird hier Bezug auf das identitätskonstruierende Konzept Jaques Lacans als Spiegelstadium im Kindesalter genommen. Roland Reiter thematisiert gleichzeitig eine weitere Partei in der Installation – die der observierenden Kamera. Die Betrachter werden gefilmt.
Das sich in Rekonstitution befindende Individuum ist der Gruppe bloß gestellt.

Während sich Roland Reiter vor einigen Jahren den Fragen von Eros, Ekel und Voyeurismus stellte, scheint es ihm aktuell darum zu gehen, wie die Unordnung des Lebens als Unheimliches pathologisiert wird.
Die Plastik Aruna, 2014, zeigt den vom Arzneimittel Contergan veränderten Körper eines Mannes. Roland Reiter setzt diesen als vergoldete Götze auf einer Kunststoffwolke sitzend, mit Laser-Augen um. Hier werden Formalismus und Signifikanz des Ikonischen ausgehöhlt.

Es geht nicht um Ironie, sondern um die Affirmation des Andersartigen!

[Quelle: www.raimunddeininger.com]

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last modified at 14.04.2015


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