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Petra Maitz. SCIENCE PIECES

Einladung: Petra Maitz. SCIENCE PIECES. 2015

08.05.2015 - 19.06.2015

Galerie Menotti, Baden / Österreich

In der Galerie Menotti werden Zeichnungen und Malkörper der letzten Jahre gezeigt. Diese Arbeiten haben die Künstlerin motiviert, sich genauer mit dem Thema Zeichnung als Findungsprozess zu beschäftigen. Das Wesentliche bei dieser Suche nach dem Stoff des Lebens/des Lebendigen in chemischer Hinsicht, ist die Frage nach der Darstellung von nanometer- kleinen Teilchen der organischen Materie. Nach dem Studium der biochemischen Strukturen von Meerestieren und Korallen forschte sie im Bereich der Entwicklungsbiologie und stieß mittels Zeichnung auf Erkenntnisse, die man vielleicht nur im „Bild“ nachvollziehen kann.... Diese These hat
sie in ihrem neuen Buch formuliert.
Das Buch VISUALISATION OF EVOLUTION (Visualisierungsmöglichkeiten von Evolution) ist ein wissenschaftlich-künstlerisches Kompendium. Diese Arbeit wurde anlässlich ihrer Dissertation „Visualisierungsmöglichkeiten von Evolution" von der Edition Angewandte zusammen mit dem Birkhäuser Verlag, herausgeben. Die Zusammenarbeit mit dem Department der theoretischen Biologie an der Uni Wien half wesentlich mit, das Projekt für die Künstlerin zu realisieren, wie auch das Anzac Research Center an der University of Sydney sich an dem Projekt beteiligte.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Medizin und Biologie und deren Forschungen werden aus künstlerischer Sicht vorgestellt und in den zeichnerischen Formulierungen protokolliert.
Ihre Texte, Zeichnungen und Collagen sind weder von der Wissenschaft nur inspiriert, noch einfach Illustrationen derselben: Sie sind selbst Wissenschaft. Maitz’ Kunst genannte Wissenschaft produziert Wissen. Die Vielfalt wissenschaftlicher/soziologischer Zugänge zur Evolution – das
große, zentrale Rätsel in Ihrem Buch – zu verstehen ist ihr Anliegen. Das Grundmuster, das allen wissenschaftlichen Herangehensweisen an die Evolution zugrunde liegt, ist die RNS, die Ribonukleinsäure, selbstreplizierende Urmoleküle, deren einziger Zweck und einzige Ontologie die Veränderung, Differenzierung und Diversifizierung ist. Evolution ist Veränderung und Neuspezifizierung, Wandel.
In einer unerwarteten Anspielung auf Kant postuliert Maitz Schönheit als Katalysator für solch eine Erfahrung. Das Zusammenspiel von Komposition, Farbe und Pinselstrich vermittelt also Erfahrungen, die vielleicht nicht logisch sind, aber affektiv, körperlich widerhallen. Genau das ist es schließlich, worum es bei der Kunst, seit Kant und Schiller bis herauf zu Deleuze, geht. Mit der Einbindung des Wissenschaftsdiskurses in jenen der Kunst versucht Maitz ein Verständnis für
schwierige, aber elementare Prozesse zu schaffen. Sie zieht eine Linie, d.h. sie arbeitet sich durch den Wandel, indem sie seine Grenzen und Potenziale, Verläufe und Umwege austestet. Sie schafft eine Sprache des Wandels vom Wandel, der Evolution von der Evolution und dabei passt sie diesen Wandel ein in einen zeichnerisch/malerischen Diskurs und dessen Manifestationen und Translationen. 55 Zeichnungen und 5 Malkörper.

[Quelle: http://www.menotti.at/]

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last modified at 28.05.2015


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