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The Reality behind the Fantasy - LA REINA DEL SUR

03.07.2016 - 03.09.2016

Galerie Michaela Stock, Wien / Österreich

Mord und Totschlag haben zu allen Zeiten die KünstlerInnen inspiriert. Das ist in Lateinamerika heute nicht anders. Viele Romane und Fernsehserien handeln vom blutigen Treiben der Drogenkartelle. Narco wird der Drogenkrieg, der in Mexiko tobt, genannt. Ein Klassiker unter den Drogenromanen ist "La Reina Del Sur – Königin des Südens" des Spaniers Arturo Pérez-Reverte. Hauptfigur ist die schöne Mexikanerin Teresa Mendoza, die aus ärmsten Verhältnissen kommend zur Chefin eines internationalen Drogenrings aufsteigt.... Der Roman wurde erfolgreich als Telenovela verfilmt und die Musik-Gruppe Los Tigres del Norte widmete ihr ein Lied.

In der Ausstellung La Reina Del Sur werden nun Arbeiten von KünstlerInnen, die aus verschiedenen kulturellen und geographischen Hintergründen stammen, visuell als auch konzeptuell zu diesem Thema verortet und sie versuchen die sichtbare hegemoniale Männlichkeit in den verschiedenen Kulturen aufzuspüren und zu hinterfragen. Die Fotografien, Installationen und die Performance der Kunstschaffenden, die aus Mexiko, der Schweiz und aus Süd-Afrika stammen, bietet einem bemerkenswerten Ausgangspunkt um dieses komplexe Thema zu erforschen.

Mexiko's Kartell Krieg wird durch ein eigentümliches Volksmusik-Genre sichtbar, dass Narcocorrido genannt wird oder auch die Drogen-Balladen. Diese Lieder erzählen, genau wie ein Journalist, Geschichten von Drogenbaronen, Verhaftungen, Schießereien, Gewaltverbrechen und Verrätern. Los Tigres del Norte sind weltweit bekannt und ihr Stil wir auch als Narcocorridos bezeichnet. Sie sind die "Storyteller" ihrer Generation und aller lateinamerikanischen Immigranten. Legendär ist der Hut des Bandleaders Jorge Hernández. Der Sombrero wird als nationales Identifikationssymbol betrachtet und demonstriert Solidarität und Macht. „Ein Hut sagt, wer du bist, wohin du gehst, das ist es" (Jorge Hernández). Dieser legendäre Sombrero, der bis dato im Grammy Museum in Los Angeles war, wird dem Video La Reina Del Sur gegenübergestellt.

Die fotografischen Arbeiten der mexikanische Künstlerin Agata S.Z beziehen sich direkt auf die Narco und verweisen auf eines der Konzepte um Maskulinität zu definieren. Wir erkennen Gewalt, Macht, Aggression und sexuelles Durchsetzungsvermögen. Das ist Machismo pur! Eine Tatsache, die die radikale Qualität der Arbeiten untermauert ist, dass die Künstlerin es vorzieht hier unter einen Pseudonym aufzutreten.

Der mexikanische Künstler Eric del Castillo, der in Kroatien lebt, zeigt die Indexierung der männlichen Körper-Identität und ihre Darstellung in kulturellen Diskurs auf einer anderen Ebene. Wir sehen eine objektivere und weniger emotionale Sicht des Themas in seinen Collagen und Malerei, wobei hier nicht die Erotik und die emotionale Verflechtungen im Blickfeld stehen

Im zweiten Raum sehen wir die fotografische Installation des vielseitigen Künstlers Sifiso Seleme. Seleme stammt aus einer multikulturellen Familie mit Wurzeln aus Zulu, Tswana, SeSwati und Pedi. Er ist in Meadowlands, Soweto/Südafrika, während und nach dem Apartheidsregime, aufgewachsen. Sein Interesse gilt insbesondere die verschiedenen Realitäten des Lebens in Johannesburg und Soweto mit all seine Möglichkeiten und Unmöglichkeiten ausfindig zu machen. Die auf die Wand projizierten Bilder machen Referenzen aber auch Anti-Referenzen zu der politischen Situation in Südafrika und spielen mit den Klischeevorstellungen von Mann und Frau. Die Fotografien konstruieren und dekonstruieren die Realität der Maskulinität und zeigen die Dualität der menschlichen Existenz, die geprägt ist von dem Erkennen des Lebens und der Gewissheit des Vergehens. Die außergewöhnliche Qualität wird untermauert, dass in den Bildern keine Distanz, keine Trennung und keine Neutralität auszumachen ist. Wir erleben kompromisslose Ehrlichkeit.

[Quelle: http://www.galerie-stock.net/]

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last modified at 13.09.2016


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