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Setting Memory

07.10.2016 - 21.01.2017

Sigmund Freud-Museum, Wien / Österreich

Werke der Londoner KünstlerInnen Bettina von Zwehl und Paul Coldwell eröffnen den Diskurs über „Verlust“, „Erinnerung“ und „Neuorientierung“ – Begriffe, die heute die Atmosphäre der einstigen Wohn- und Arbeitsräume von Sigmund und Anna Freud prägen. Die Ausstellung SETTING MEMORY korrespondiert mit Personalen der KünstlerInnen im Freud Museum London und unterstreicht damit die enge Verbundenheit dieser beiden Freud-Institutionen.

Bettina von Zwehl nutzt die Qualität der Fotografie als Erinnerungswerkzeug und Forschungsinstrument.... Dabei folgt sie wesentlichen Grundlagen psychoanalytischer Behandlungsmethoden: Kriterien wie „Beobachtung“, „Übertragung“ und das „Prinzip der Vertraulichkeit“ werden in einer Portrait-Serie künstlerisch befragt.

Fotografien aus einem Zyklus, der Anna Freuds persönliche Besitztümer in London dokumentiert, eröffnen Einblicke in vergangene Lebenswelten – bildgewordene, an ihren Ursprung zurückgekehrte Reminiszenzen, die das Setting der frühen Entwicklungsgeschichte der Pädagogik und Kinderanalyse im „Roten Wien“ der 1920er Jahre zur Darstellung bringen. Mit der mehrteiligen Installation „Sospiri“ (Seufzer) werden Erfahrungen des Verlusts und der Trauer in Szene gesetzt: Von Gerhard Richters Werk inspiriert, fasst die Künstlerin persönliche Lebens- und Erinnerungsspuren in einem schlichten fotografischen Gedächtnisprotokoll zusammen.

Paul Coldwell knüpft an jene historischen Begebenheiten an, die das Haus Berggasse 19 als „entkernten Erinnerungsort“ zurückließen. Durch die Rekonstruktion von Antiken, die Freuds Arbeitstisch einst bevölkerten, lässt Coldwell die Erinnerung an das Ambiente von Sigmund Freuds Wirkungsstätte wieder aufleben. Verkleinerte und in weiß gestaltete Exponate liefern der großen Erzählung von Verlust und Abwesenheit ein visuelles Pendant. Die Behältnisse, in denen diese Nachbildungen nach Wien transportiert werden, zeugen ebenso wie der Reisekoffer, den die Familie Freud für die Flucht ins Londoner Exil 1938 nutzte, von Aufbruch und Neubeginn.

So wie Sigmund Freud die Methoden der Psychoanalyse mit jenen der Archäologen in Zusammenhang brachte, die heute oftmals Röntgen einsetzen, so bedient sich der Künstler eben dieser Vorgehensweise, um einen Freud-Fetisch (Freuds Mantel) zu durchleuchten und seinem dahinterliegenden Bedeutungsgehalt auf die Spur zu kommen.

Teil der Ausstellung SETTING MEMORY ist die künstlerische Dokumentation der Aktion „Balloon Releases“ von Paul Coldwell, die im Juni dieses Jahres in Zusammenarbeit mit SchülerInnen der „Business Academy Donaustadt“ in Wien stattfand und der Sichtbarmachung von Heimatverlust und Migration gewidmet war.

[Quelle: http://www.freud-museum.at/]

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last modified at 31.10.2016


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