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Michael Bauch Theresa Eipeldauer Jugoslav Mitevski Benjamin Roth

07.06.2017 - 29.07.2017

Krobath Wien, Wien / Österreich

Die aktuelle Ausstellung in der Galerie Krobath untersucht Malerei als primäres Medium künstlerischen Ausdrucks aufgrund ihrer Beschaffenheit und den unterschiedlichen Materialien, Schichten und strukturellen Ebenen, die ihr zugrunde liegen. Die KünstlerInnen Michael Bauch, Theresa Eipeldauer, Jugoslav Mitevski und Benjamin Roth verpflichten sich einer minimalistischen Formensprache, die eine Ästhetik der Abstraktion einfordert, jedoch nicht nur auf die Sichtbarkeit der malerischen Geste rekurriert, sondern auf die Beschaffenheit des Tafelbildes als dreidimensionales Objekt.... Die seit mehr als hundert Jahren andauernde Beschäftigung mit einer reduzierten Farben- und Formensprache findet bei allen KünstlerInnen ihre Fortführung und wird in unterschiedlicher Art und Weise auf das Moment der Textur im Bildraum, aber auch außerhalb der malerischen Oberfläche erweitert. Die Ausdehnung der Leinwand auf das Trägermaterial, die Beschaffenheit des Rahmens etc. führen zu einer objekthaften Form, das auf ihre künstlerischen Grundparameter überprüft wird. Die ausgestellten Bilder untersuchen somit die ontologische Existenz der Malerei, die oftmals der Realität des Sichtbaren untergeordnet wird.
In einer durchmischten Zusammenschau bilden die gezeigten Werke einen Überblick über die aktuelle Auseinandersetzung mit dem Dispositiv der Malerei jenseits einer figurativen und darstellenden Komponente. Das Interesse der vertretenen KünstlerInnen liegt auf den Texturen, die die grundlegende Beschaffenheit jedes malerischen Ergebnisses bedingen. Wie kann der malerische Prozess selbst sichtbar gemacht werden und wo lässt sich sein ontologischer Ursprung verorten? Hierbei handelt es weniger um die direkte Beziehung zwischen KünstlerIn und Kunstwerk, wie sie Martin Heidegger in seinem Aufsatz „Der Ursprung des Kunstwerks“ definiert, sondern um die malerische Geste als Artikulation künstlerischer Praxis.

Michael Bauchs Umgang mit den Elementen Form und Farbe fokussiert auf die Repetition einer spezifischen Form im Bild als auch über mehrere Bilder, die mit farblich wechselnden Hintergründen die reduzierten Möglichkeiten geometrischer Abstraktion vor Augen führt. Hierbei stellt sich die Frage nach einer exponentiellen Vervielfältigbarkeit aber auch nach jener konzeptuell spezifischen Strategie, die der Künstler hier ins Treffen führt.

Theresa Eipeldauers strenge, grafisch multiplizierte Bild- und Raumanordnungen, die in pastellen, farblich schwer zuordenbaren Formatierungen ins Bild treten, evozieren einen Übergang von bildnerischen in räumliche Dimensionen, die jedoch weder zwei- noch dreidimensional zu verorten sind. Damit bricht die Künstlerin mit der Illusion, dass Malerei einen tatsächlichen Realitätstransfer bewältigen könne. Optische Replikation und Mimesis stehen im Dialog.

Jugoslav Mitevski lotet in seinen Arbeiten die Bedingungen von Schattierungen, Schraffierungen und geometrischen Platzierungen innerhalb einer grau dominierten Oberflächlichkeit aus. Die Verdichtung der Linienführung einerseits sowie die minimale Ausdehnung von Farbe (blau) auf eine monochrome Grundfläche (grau) halten eine Balance innerhalb des zu kippen drohenden Bildraumes, der stets von seinen Rahmenbedingungen im Zaum gehalten wird.

Benjamin Roth fokussiert auf den Rahmen als Bedingung zur Stützung malerischer Oberfläche. In den gezeigten Arbeiten wird der Rahmen visuell in unterschiedlicher Weise thematisiert, wobei das Bildinnere entweder in den Hintergrund rückt oder durch leichte geometrische Andeutungen sichtbar gemacht wird. Die Oberfläche des Bildes verschwindet folglich im Prozess der Bildwerdung ihrer eigenen Realität.

Text: Walter Seidl

[Quelle: www.galeriekrobath.at]

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last modified at 07.06.2017


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