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Wie die sich wieder aufführen!

05.05.2017 - 13.05.2017

KUNSTRAUM NOE, Wien / Österreich

Julischka Stengele & Maren Blume stehen in ihrer Schau „Wie die sich wieder aufführen“ auf sehr unterschiedliche Weise für die Erlangung von Handlungsmacht ein – mit körperlichem Einsatz. Gemeinsam ist den beiden im queer-feministischen Feld agierenden Künstlerinnen, dass sie ihren/den Körper als Träger gelebter Erfahrung ins Spiel bringen, wenn es um Ausschluss oder Normierungen von Repräsentationen, Wissen und Wissensformen, Personen und nicht zuletzt von Körpern selbst geht. Ziel: Handlungsmacht!



Widerspenstig, unerhört, vorlaut! Julischka Stengele stellt ihren eigenen, mächtigen Körper ins Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit.... In der Performance „Musenaufstand“ bricht die Künstlerin mit Sehgewohnheiten und Sichtweisen. Sie hinterfragt gesellschaftliche Positionierungen und verändert Blickachsen, kehrt Machtverhältnisse um und inszeniert neue, ungewohnte Settings. Was bewirkt die Änderung von Positionen in Gesellschaft und Politik? Wie verortet sich der Mensch im sozialen Umfeld? Was macht ihn sichtbar oder unsichtbar? Sehen oder gesehen werden?

Julischka Stengele bringt in ihre künstlerischen Statements die volle physische Präsenz ihres Körpers ein. Stengele, die seit über zwölf Jahren als Aktmodell arbeitet, inszeniert ihren Körper als skulpturales Objekt. Die Bühne und das Podest geben ihr die Gelegenheit, eine Umkehrung der Machtverhältnisse zu provozieren. Zwar setzt sie ihren Körper den Blicken aus, aber das Publikum muss damit rechnen, dass sie zurückblickt und die gleichen Bewertungen und Maßstäbe anlegt wie es selbst. Sie verschiebt die Ebenen und vollzieht einen inneren Positionswechsel. Aus der stumm gemachten Muse wird ein selbstbestimmtes Individuum. Mit feinem Humor setzt sie konventionellen Sichtweisen und Sehgewohnheiten eigene Bilder entgegen: unangepasst, lustvoll und bestärkend.

Kuratorin Christiane Krejs überzeugte an Stengeles Arbeit, dass die Künstlerin Blickregimes und -hierarchien durchbricht und die stets brennende Frage „Was macht Kunst zur Kunst?“ aktualisiert.



Körper – Wissen – Macht: Maren Blume beschäftigt sich seit langem mit dieser in Wechselwirkung stehenden Trias. Über der Auseinandersetzung damit entwickelte sich das Interesse der Künstlerin am Körper als Archiv. Blume versteht ihn als Speicher von Informationen, Emotionen, Theorien oder Geschichten. In ihrer forschenden Praxis ist sie von der Theoretikerin Diana Taylor und ihrer Sicht des Körpers als „verkörpertes“ Wissen beeinflusst.

Blumes künstlerische Position ist für den Kunstraum ein spannender Denkansatz zum Thema (Performance-)Archiv. Sie thematisiert und erprobt die Un/Möglichkeiten der Dokumentation von Performance sowie die Weitergabe und Wiederholung von verkörperten kulturellen Wissens- und Erinnerungspraxen.

Maren Blume zeigt zur Ausstellungseröffnung den performativen Vortrag “But they don’t seem to go away”. Dabei stellt sie den handelnden, sprechenden, fühlenden und denkenden Körper als Agenten in den Mittelpunkt der Wissensproduktion. Ihre Performance bewegt sich im Spannungsfeld der Hierarchien zwischen akademischer Textproduktion, gelebter Erfahrung sowie Kunst und ihrer Vermittlung.

[Quelle: www.kunstraum.net]

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last modified at 13.06.2017


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