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springerin 2/03. Time for Action

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springerin 2/03. Time for Action. 2003 [Cover]
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Location

Wien / Österreich

Year / Date

2003

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Umfangsangabe: 96 S. : zahlr. Ill. // Seit geraumer Zeit schon ist dieser Aufruf mit neuer Emphase im künstlerisch-kulturellen Feld zu vernehmen. Egal ob es sich dabei um das Auftauchen politisierter Ansätze im Kunstfeld oder um den Übergang von Kunst zu konkreten Aktionsformen handelt – an vielen Orten verbindet sich heute der Drang zu politisch bzw. sozial motiviertem Handeln mit künstlerischen Repräsentations- und Artikulationsfragen. springerin 2/2003 führt an Orte solchen Zusammentreffens und beschäftigt sich darüber hinaus mit den Bedingungen, unter denen sich das neue Interesse an globalen Ungerechtigkeiten mit Umsetzungsformen von Kritik koppeln lässt. So analysiert der Soziologe Zygmunt Bauman die großflächigen Veränderungen, welche die zunehmende Spaltung in eine globale Elite und eine wachsende Klasse von Besitzlosen und »unfreiwilligen Touristen« nach sich zieht. Ergänzend fragt Jeff Derksen, inwiefern nicht die neuen globalen Bestrebungen der einzigen verbliebenen Supermacht eine kulturimperialistische Dimension besitzen und unter welchen Voraussetzungen diese greifbar wird. Einen konkreten weltpolitischen Krisenherd abseits der jüngsten Kriege umreißen die Beiträge von Hedwig Saxenhuber, Dorothee Richter und Hito Steyerl, die sich mit aktuellen Auseinandersetzungen rund um den Israel-Palästina-Konflikt bzw. innerisraelischen Brennpunkten befassen. Ein zweiten thematischen Fokus bildet eine Reihe von Beiträgen, die den Entwicklungslinien einzelner osteuropäischer Szenen und deren gesellschaftspolitischen Bezügen nachgehen. So rekapituliert Herwig G. Höller die prekäre Inanspruchnahme aktionistischer Kunst im offiziellen Moskau und beschäftigt sich in einem zweiten Beitrag mit dem unbequemen, stets obrigkeitskritischen Kino des serbischen Regisseurs Zelimir Zilnik; demgegenüber analysiert Boris Buden die forcierte Aufbereitung so genannter »Balkan-Kunst« im europäischen Kulturbetrieb. Oft genug scheinen künstlerisch-politische Aktionsformen heute einer Zerreißprobe ausgesetzt zu sein. Zum einen häufen sich zwar die Aktionen auf den so genannten »Globalisierungsgipfeln« oder aus konkretem Anlass wie dem Irakkrieg, zum anderen sind diese Protestformen aber nur schwer in das Kunstfeld rückübersetzbar. Wie solche Rückvermittlungsversuche im Einzelfall ablaufen, dokumentieren zwei Beiträge, welche die wachsende Popularität aktivistischer Ansätze in der aktuellen französischen Kunstszene beleuchten (Martin Conrads, Jens Emil Sennewald). Es sei noch darauf hingewiesen, dass springerin mit diesem Heft ein neues Erscheinungsbild bekommen hat. Erhalten bleibt die grundsätzliche Heftstruktur von Netzteil, Thema und Artscribe – aufgefrischt durch zahlreiche neue Gestaltungsideen und nicht zuletzt Diskursbeiträge, die aktueller denn je sind. [Quelle: www.springerin.at]

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