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Ines Doujak. Ökonomien der Verzweiflung

21.09.2018 - 14.10.2018

Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz / Österreich
Steirischer Herbst 2018, Graz / Österreich

In der Welt von heute ist die Verzweiflung zur Wirtschaftskraft geworden. Ganze Bevölkerungen werden entwurzelt und treten die Flucht an. Auch dem schwächsten Hoffnungsschimmer folgend, fliehen sie, nur um sich dann gleich wieder der schlimmsten Not ausgeliefert zu sehen: verstoßen und abgeschoben, verkauft, missbraucht oder für immer gebrandmarkt werden diese Menschen als extrem billige und frei verfügbare Ware in Umlauf gebracht. In eine solche Ökonomie der Verzweiflung gewährt Ines Doujak mit ihrem Beitrag zum steirischen herbst Einblick und zeigt sowohl damit einhergehende niederschmetternde Statistiken als auch historische Dimensionen auf.... Ihre barocken Collagen zeigen erschreckend detaillierte Darstellungen von Kindern mit Hautkrankheiten aus medizinischen Lehrbüchern des 19. Jahrhunderts. Kaum erträgt man diese entstellte Schönheit und wird zugleich umso mehr von ihr in den Bann gezogen. Begleitet werden diese Bilder von Statistiken, die das immense Ausmaß und die abscheuliche Ökonomie quantifizieren, mit der Kinder jeden Alters dem Menschenhandel, Organhandel, der Prostitution und totalen Sklaverei ausgesetzt werden. Und sie belegen auch, wie Kirche und Staat das Elend durch Massensterilisation und Zwangsadoptionsprogramme verschlimmern, Grenzen unter enormen Kosten abriegeln und die Minderjährigen jenseits dieser Grenzen ihrem Schicksal überlassen, nur um sich dann von Zeit zu Zeit an den schockierenden Bildern der Opfer zu ergötzen, die für unseren Konsum aufbereitet werden.

[Quelle: https://www.steirischerherbst.at/]

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zuletzt geändert am 11.04.2019


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